Gangkriminalität und zunehmende Gewalt gegen Polizeikräfte | Teil 2

Auch am nachfolgenden Tag setzte sich die Aggression fort. Gegen 18 Uhr wurde ein Beamter des Stadtpolizeikommandos Ottakring entführt. Während einer Lenker- und Fahrzeugkontrolle seien mehrere Fahrzeuge zugefahren und sollen den Beamten mit Schusswaffen zur Aufgabe gezwungen haben.

 

“In weiterer Folge legten sie ihm Kabelbinder an und setzten ihn in ein Fahrzeug, mit welchem sie sich folglich von der Einsatzörtlichkeit entfernten. Durch die Ortung des Handfunkgerätes konnte der Beamte lokalisiert werden, die vermeintlichen Entführer teilten sich auf, wodurch nur noch ein Tatverdächtigter beim Beamten blieb. Laut derzeitigem Ermittlungsstand löste sich beim Tatverdächtigen ein Schuss aus seiner Pistole, welcher den Beamten im Fuß traf. Daraufhin flüchtete der Tatverdächtige mit einem Fahrzeug von der Örtlichkeit, es kam jedoch wenige Meter weiter zu einem selbstverschuldeten Verkehrsunfall, wodurch der Tatverdächtige durch Beamte des EKO Cobra sowie Beamten aus den etwaigen Stadtpolizeikommanden angehalten und festgenommen werden konnte. Der Beamte wurde durch den Schuss schwer verletzt, konnte jedoch ambulant entlassen werden.” 

 

Um 21:10 Uhr kam es erneut zu einer Entführung, wieder soll eine Lenker- und Fahrzeugkontrolle ursächlich sein.

 

“Bei Anhaltung stiegen drei Tatverdächtige aus und entführten unter Anwendung mehrerer Schusswaffen den Beamten. Dieser konnte jedoch noch vor der Anhaltung diese per Funk bekanntgeben und bat im Zuge dessen auch um Unterstützung. Als die nachgeforderten Funkmittel eintrafen, bemerkten sie den leeren Funkwagen, weitere alarmierte Kräfte konnten im Nahbereich wenig später einen schwarzen SUV ohne Kennzeichen wahrnehmen, beim Versuch diesen anzuhalten, entzog sich dieser der Anhaltung und flüchtete mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h innerorts. Durch das koordinierte Arbeiten aller eingesetzten Kräfte konnte das Fahrzeug nähe des AKH Wien zur Anhaltung gebracht werden. Folglich stiegen alle drei Tatverdächtige aus dem Fahrzeug aus und es kam zu einem Schusswechsel. Noch während dieses Schusswechsels näherte sich ein weiteres Fahrzeug, aus welchem zwei weitere Tatverdächtige stiegen und ebenfalls auf die Einsatzkräfte zu schießen begannen. Schlussendlich konnten alle Tatverdächtige durch die eingesetzten Kräfte neutralisiert werden, es wurden jedoch auch vier Beamte im Zuge des Schusswechsels schwer verletzt.” 

Dank der großartigen Zusammenarbeit zwischen Polizei, Berufsfeuerwehr und Berufsrettung war eine schnellstmögliche medizinische Versorgung der Verletzten gewährleistet.

 

Am 29.01.2023 kam es zu einem weiteren Vorfall. Gegen 20 Uhr sei ein Notruf in der Landesleitzentrale Wien eingegangen. Die zum Schusswechsel alarmierten Einsatzkräfte fanden zwei schwerverletzte Tatverdächtige am Boden. Beide Verletzte seien der Berufsrettung Wien übergeben worden. Über den Tathintergrund gab die LPD bekannt: “Laut derzeitigem Ermittlungsstand dürften sich zwei Mitglieder verfeindeter krimineller Organisationen auf der Straße vor einem Tattoo-Studio wiedererkannt haben, woraufhin beide ihre Schusswaffen zogen und diese gegeneinander verwendeten. Das Landeskriminalamt Wien hat die Ermittlungen wegen unter anderem dem Verdacht des versuchten Mordes übernommen.”

 

Zur allgemeinen Sicherheitslage äußerte sich der Pressesprecher der Polizei folgendermaßen: ”Bei einigen Vorfällen laufen noch die Ermittlungen, da noch nicht alle Täter ausgeforscht werden konnten. Aus derzeitiger Sicht ist jedoch zu sagen, dass von keiner Gefahr für die Öffentlichkeit ausgegangen wird, wie es scheint ist der Gewaltpegel bei den üblichen Taten (Entziehung einer Anhaltung, Raubüberfall, etc.) gegenüber der Polizei gestiegen, es kam jedoch im Zuge sämtlicher Vorfälle zu keinen Verletzungen bei Unbeteiligten. Das Landeskriminalamt Wien hat die Ermittlungen übernommen, die Landespolizeidirektion Wien versucht, durch Präventivarbeit weitere solcher Vorfälle verhindern zu können. Ein Beispiel hierfür ist die aktive Besetzung des Rapid Response Teams des Einsatzkommandos Cobra der Direktion für Spezialeinheiten sowie die Sonderbestreifung von Hotspots.”

Autor: [Ressortleiterin] Rebekka Scharfenstein im Namen d. AX Media Group geführt v. Harama Ganesha

Symbolbild: LPD Wien

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