Kuriose Szenen in Wien Mitte

Das sieht man auch nicht alle Tage – werden sich wohl einige Bürger gedacht haben, die am Freitagabend zufällig in Wien Mitte vorbeispazierten. Zwei riesige Muldenkipper standen, abgesichert von der Polizei, am Straßenrand.

 

Was die beiden Baustellenfahrzeuge mitten in der Stadt verloren hatten, konnte schnell ermittelt werden. So handelt es sich bei den beiden Fahrern der Ungetüme um die Brüder H. Papadopoulus und D. Angelidis. Diese sollen den geladenen Kies für den Bau eines Bauernhofes benötigt haben, dabei haben sie die Rechnung allerdings ohne die Polizei gemacht. Diese wurde laut dem Pressestatement der LPD Wien bereits zuvor von einem Anrufer informiert, dass sich zwei Muldenkipper auf der Ostautobahn befänden. Kurz darauf konnten die beiden Fahrzeuge durch Funkmittel der Exekutive in Wien Mitte angehalten werden, ein Muldenkipper kollidierte jedoch mit einem Ureinwohnerfahrzeug und wurde dadurch beschädigt. Auf dem Weg dorthin gab es ebenfalls eine Spur der Verwüstung: Mehrere Ampelanlagen wurden dem Statement der LPD Wien nach demoliert. Auch Teile der Infrastruktur wie zum Beispiel Straßenbeläge und Fußgängerwege sind wahrscheinlich in Mitleidenschaft gezogen worden, bestätigt werden konnte das allerdings noch nicht.

 

Zunächst sorgte die Genehmigung der beiden Brüder für Verwirrung, da sie erst nicht in schriftlicher Form vorgelegt werden konnte. Im Verlauf des Einsatzes konnte die Bescheinigung nachgereicht werden, jedoch ergab die Auswertung der Polizei, dass es sich anscheinend um eine gefälschte Bescheinigung handelt. Einen ähnlichen Verdacht hatte zuvor auch das Magistrat, denen keine Anmeldung bezüglich eines Schwerlasttransportes bekannt war.

 

Die beiden Brüder wurden nun aufgrund „des Verdachts der Sachbeschädigung und der Dokumentenfälschung auf freiem Fuß angezeigt“, wie die LPD Wien der Redaktion in einem schriftlichen Statement bestätigte.

 

Eine Abschleppung durch das HLF der Feuerwehr kam angesichts des hohen Gewichts nicht in Betracht. So ein Muldenkipper würde leer bis zu 120 Tonnen wiegen, inklusive Beladung seien bis zu 400 Tonnen möglich, erklärte ein ÖAMTC-Mitarbeiter. Daher wurde das beschädigte Fahrzeug vor Ort provisorisch repariert und dann im gesicherten Konvoi aus der Stadt eskortiert.

 

Die ungewöhnliche Aktion sorgte für einiges Aufsehen, so sammelten sich zahlreiche Schaulustige. “Ich habe ja schon vieles erlebt, aber das habe ich auch noch nicht erlebt”, kommentierte ein Polizist das Geschehen. Allerdings wirkte die Exekutive etwas ungehalten über das fahrlässige Verhalten der Brüder. Sie seien wohl so schon sehr ausgelastet, auch ohne solch kuriose Begebenheiten.

 

 

Autoren: [Chefredakteur] Harama Ganesha & [Ressortleiterin] Rebekka Scharfenstein im Namen d. AustriaX Media Group geführt v. Harama Ganesha

 

 

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