Ein ausgetrocknetes Bachbett und die Folgen menschlichen Einflusses auf die Natur
Trockenheit als Problem der Zukunft? Interviews mit Gläubigern der Krise
Auch wenn Zeitmaschinen noch nicht erfunden wurden: Ein bisschen die Zeit zurückdrehen und herausfinden, wie es früher war, kann jeder. Dazu braucht es nur einen Augenzeugen von damals, der berichten kann. Die Suche nach Augenzeugen erfolgte via Lifeinvader und D-Funk. In der Nähe des ausgetrockneten Bachlaufes gibt es einen Bauernhof und sicherlich würde jemand den dort ansässigen Landwirt kennen. Tatsächlich meldete sich schon nach kurzer Zeit ein hilfreicher Bürger, der sowohl Kontakt zu einem örtlichen Landwirt und zudem zum zuständigen Beamten der Bezirkshauptmannschaft Mödling vermitteln konnte.
So fanden wir uns ein weiteres Mal beim Bachlauf ein, der inzwischen wohl schon zu meiner zweiten Heimat geworden ist. In einem Interview vor Ort kamen einige interessante Informationen zu Tage. So sei der Bach laut den Unterlagen von Herr Quendolin Reiners der Umweltrechtsabteilung, im Zuge von Straßenbauarbeiten trockengelegt worden. Die Landwirte F. und F., über dessen Grundstück der Bau erfolgte, erhielten als Entschädigung einen Wasserspeicher, wobei es sich um besagten mysteriösen Betonbau handelte. Dadurch sei die ausreichende Versorgung ihrer Felder und Tiere mit Wasser gesichert.

Probleme mit Trockenheit gäbe es hauptsächlich in Mödling, so Herr Reiners, rund um Wien dagegen gäbe es genügend Quellen und Bachläufe. Für die Landwirte in Mödling ständen als Wasserquellen lediglich der Neusiedlersee und eigene Wasserspeicher zur Verfügung. Generell werde es durch die Klimakrise jedoch zunehmend wärmer und damit gäbe es in Zukunft auch mehr Probleme mit Trockenheit.Ferner kritisierte er, das viele Bauern keine umweltfreundlichen Düngemittel verwenden sondern schädliche Chemikalien einsetzen würden. Diesbezüglich habe die BH aber keine handhabe, da das im EU- Recht verankert sei.
Das Chemikalien nicht nur für die Umwelt eine Gefahr darstellen, hat Landwirt S. Wagner selbst erlebt. Sein Stall ist abgebrannt, teilweise Mitschuld am Feuer waren brandfördernde, chemische Düngemittel. Danach habe er seinen Betrieb vollständig auf Biolandwirtschaft umgestellt. Zudem ist er seit vielen Jahren als Jäger im Mödlinger Wald unterwegs. Früher seien recht viele Tiere zum Bach gekommen, um dort zu trinken, erinnert er sich. So habe man vor 5 Jahren noch 65 Rotwild (Hirsche), 35 Rehwild (Rehe) und 15 Schwarzwild (Wildschweine) im Waldgebiet gezählt. Für dieses Jahr sei noch keine Zählung vorhanden, es seien jedoch deutlich weniger Tiere geworden, so Wagner.
Auch für die Flora hat diese Trockenheit fatale Auswirkungen. Während sensible Pflanzen einfach absterben, überleben nur noch hartnäckige Büsche und Sträucher. Dadurch nehme die Biodiversität ab und das Ökosystem werde instabiler, so Quendolin Reiners.
Doch jetzt stellt sich die Frage: Wie ist es eigentlich um die Natur in Wien bestellt?

TO BE CONTINUED…
Reportage von:
Rebekka Scharfenstein [Redakteur | Ressortleiter Umwelt & Natur]
Harama Ganesha [Chefredakteur | Geschäftsleitung]
Theo Kollek [Redakteur]
Haiko Lang [Redakteur]
im Namen d. AustriaX Media Group geführt von Harama Ganesha
